Und schon wieder ist eine Woche rum. Mitlerweile vergeht die Zeit wie im Flug. Teilweise ist mein Leben hier geordnet, aber auch sehr spontan und abwechslungsreich. Diese Woche war sehr anstrengend und sehr unausgeglichen.
Aber nun erstmal zurück zum Freitag. Da war doch was, obwohl es mir soweit weg vorkommt. Freitag Abend ging es also los, mit Sack und Pack fuhren wir zu fünft nach Ica. Die eigentliche Fahrt von vier Stunden war dann etwas länger, so um die sechs,denn man unterschätze nie den Verkehr in Lima am Abend. In Ica, einer Hochburg des Diebstahls sahen wir schnell zu, dass wir uns in ein Taxi nach Huacachina setzten. Nach zehn Minuten Fahrt gelangten wir in das kleine Huacachina. Ich hatte schon etwas Angst, dass unser Hostel um 24 Uhr schon gar nicht mehr offen hat, aber nach längerem Klopfen gelangten wir in unser Zimmer. Groß, spartanisch, aber Altbau und Kolonialstil mit direkter Lage an der Lagune. Richtig schön. Wir statteten dann der Dorfdisko einen Besuch ab. Am nächsten Morgen lagen wir nicht lange in den Federn, sonder frühstückten in der Sonne am Pool. Eine Besichtigung des kleinen aber feinen Huacachinas folgte. Man muss wissen, Huacachina sind lediglich zwei Häuserreihen um eine kleine aber sehr schöne Lagune in der Wüste. Dahinter ragen beeindruckende Sandwände empor. Wir fanden ein nettes Restaurant mit Hängematten und chillten dort bei leckerem Essen und genossen die Sonne bis zum Nachmittag. Um 16 Uhr ging es dann los zum Sandboarden. Mit dem Wüstenbuggy ging es zack in die Wüste. Es war so irre, als wir auf einmal, die Stadt hinter uns ließen und die Wüste vor uns sahen, wie auf Fotos. Die Fahrt war sehr witzig und erinnerte an Achterbahnfahren. Tja und dann kamen die Sandberge. Drei zum üben und zwei richtig steile Berge. Pustekuchen Sandboarden. Also ich bin jetzt ja nicht so das Ass was Skifahren angeht, daher war es doch etwas schwierig, die Überwindung fehlte. Bei den beiden großen Sanddünen bin ich mit dem Bauch auf dem Brett den Berg runter, ziemliche Mutprobe.
Um 6.30 Uhr klingelte am nächsten Morgen erbarmungslos der Wecker, denn wir hatten einen Ausflug auf die Islas Ballestas gebucht. Das sind Insel in Paracas, in der Nähe von Lima. Diese beherbergen Robben, Pelikane, Pinguine und viele verschiedene Arten von Vögel. Die zweistündige Bootsfahrt hat sich im jeden Falle gelohnt. Die schroffen Felsen mit den Tieren waren wirklich putzig. Danach haben wir zur Abwechslung mal gegessen. In der Sonne am Strand, herrlich. Danach ging es nach Pisco, eine andere Stadt, nahe Paracas. Man konnte teilweise die Zerstörung eines Erdbebens vor ein paar Jahren spüren. Wir genossen den Meerblick und beobachteten Robben am Steg. In Pisco ist mir aufgefallen, dass Peru interessante Naturwunder zu bieten hat, aber die Städte, die ich bis jetzt gesehen habe, ähneln sich sehr und sind dementsprechend nicht immer sehenswert. Leider mussten wir dann schon wieder nach Hause. Ich hätte gerne noch ein paar Tage dran gehängt, jedoch war es trotzdem ein gelungener Ausflug und toll mal raus zu kommen aus Lima. Ich schlief dann im San Cristoferus und nahm um halb sieben den Bus nach San Juan. Mit wenig Schlaf ging die geregelte und normale Arbeit wieder los.
Montag bis Mittwoch bis 17 Uhr. Etwas anstrengend,aber ich habe mich danach immer sportlich betätigt. Im Fitnessstudio, aber auch am Dienstag bei einem Basketballtraining. Ein Vater aus dem Kindergarten,Ciro, hat ein Taxi und ich verbringe langsam sehr viel Zeit mit ihm, da er mich manchmal abholt und wegbringt. Er ist wirklich sehr sehr lieb und nahm mich dann am Dienstag zum Joggen mit in einen Park. Nach einer halben Stunde joggen, fühlte ich mich pudelwohl, denn das Fitnessstudio ist nicht ganz so das Wahre, etwas zu langweilig. Naja, jedenfalls dachte ich, ist ja nett, dann gehe ich jetzt mal öfter mit und dann fing das ganze erst an. Es folgte ein Basketballtraining mit einer Gruppe von 15 Leuten. Richtig witzig, vorallem, da ich ja jetzt nicht so wirklich trainiert bin im Basketball spielen. Ich denke, ich werde das öfter mal machen, immer wenn ich Zeit habe, ist ein guter Ausgleich und macht mir Spaß.
Mittwoch dann musste ich mal raus und traf mich mit den Leuten aus dem San Cristoferus und wir gingen auf eine Party in Miraflores,ganz nett. Nach nur vier Stunden Schlaf ging es dann wieder pünktlich zur Arbeit, mit dem Gedanken, dass ich ja nur bis 14 Uhr arbeiten muss. Jedoch wurde es leider 19 Uhr, da am nächsten Tag ein Ausflug mit den Kindern in einen Park vorbereitet werden musste. An sich ja kein Problem, aber oft merkt man, dass die Menschen hier um organisatorische Sachen viel mehr Trara machen. Ich kenne es einfach anders, viel schneller und organisierter und nicht so viel kompliziertes geplane. Der Ausflug war wirklich schön, obwohl das Wetter nicht ganz so mitspielte. Es ging in einen Park, 10 Minuten vom Kindergarten entfernt. Spiele, Picknick und eine Ralley folgten. Dann endlich Wochenende!
Alessa, Lena und ich gingen nach ganz viel Busfahren und Gequatsche mit Ciro in einen Wasserpark in Lima. Ganz süß mit toller Lasershow. Lena und ich machten dann Barrancos Bars noch unsicher und gingen später mit den anderen Freiwilligen in Miraflores feiern. Die Beute des Abends: drei Clubs ausprobiert und einer gefällt. Endlich mal etwas Flair, mit Restaurant und ein bisschen schön ranzig :) Um 5 Uhr morgens quetschten wir uns zu acht in ein Taxi, kochten Pasta und schliefen aus, obwohl der Hahn penetrant krähte.
Das war meine Woche. Mir geht es gut,jedoch manchmal nervt mich die viele Arbeit. Ich mache meine Arbeit gerne, doch es gibt viele zusätzliche Termine, am Nachmittag oder an den Wochenenden. Die Mentalität ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, denn ich plane sehr gerne, jedoch hier erfährt man einen Tag vorher, dass das Wochenende doch nicht frei ist und dann hat man schon geplant. Genauso lief es diese Woche, warum ich auch ziemlich traurig war. Die nächste Woche sind Ferien und wir dachten auch für uns. Alessa und ich planten also fleißig die erste Reise in den Regenwald. Doch dann erfuhren wir, dass die Ferien nur für die Kinder sind, nicht für uns. Leider leider werden wir also nicht in den Dschungel fahren, sondern brav hier arbeiten.
Bald werden Fotos nach gereicht, die euch vielleicht das Karibikfeeling von Huacachina etwas näher bringen können.
Hasta pronto!
LuisaP.S. Vergesst nicht, dass ihr meinen Blog lest und über mein Leben hier ganz gut Bescheid wisst, aber ihr ja alle keinen Blog habt :) Also, ich freue mich über jede Mail, auch wenn ich es nicht schaffe so schnell zurück zu schreiben!
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