Freitag, 23. September 2011

Bien fin de semana para todos...

Wenn ich morgens aus dem Haus gehe, scheint schon meistens die Sonne. Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme ist die Luft erfüllt von Staub und Hitze. Jedoch wenn ich Abends ins Bett gehe wird es wieder etwas kälter. Langsam wird es Sommer.

Poco a poco baue ich mir hier mein Leben zusammen. Gestern habe ich ein Fitnesstudio besichtigt und Mittwoch die erste nette Bar und das nette Cafe mit Biotienda gefunden. Eine Leichtathletikgruppe habe ich auch gefunden, jedoch wird es nicht oft dazu kommen, dass ich trainieren kann, da es in Barranco ist, also sehr weit weg. Meine Handyrechnung steigt auch stetig und langsam kommt man in auch mit Limenos in Kontakt.Der Verkehr nervt, denn man überlegt sich drei Mal ob man jetzt zwei Stunden für den Weg auf sich nimmt, denn bei den Stoßzeiten braucht man einfach solange, egal ob Bus oder Taxi.

Ich wollte nur ein kleines Lebenszeichen von mir geben. Also ich lebe und mir geht es gut. Gleich fahre ich auf meinen ersten Ausflug. Ein Wochenende in der Wüste, raus aus Lima. Ica ruft.

Bald mehr!
 Endlich etwas grün...
 peruanischer Nackthund

 Ein wenig posen
 Die Küste vom Sonnentempel in Pachacamac
 Blick vom Sonnentempel
 San Cristoferus...
 Das Haus der Freiwilligen im San Cristoferus
 Hier gibt es auch Mc Donalds:) Chorrillos
Sonnenuntergang in Miraflores...

Dienstag, 20. September 2011

Es schnuppert nach Leben...

Ich sitze bei Kerzenschein in meinem Bett in meinem gefliesten und fast gemütlichen Zimmer mit einem Tee. Das bedeutet jetzt nicht, dass ich Internet in meinem Zimmer habe, zu diesem Luxus wird es wohl nicht kommen. Ich habe mich mit meinem Zimmer angefreundet, bin ich sowieso sehr selten hier. Ich habe mich auch mit dem Busfahren angefreundet, mit den staubigen,dreckigen Straßen und Häusern. Sobald ich Grün sehe, weiß ich zu schätzen, dass es dort Grün ist. Es ist jedoch unnatürlich grün,denn jeder Park, jede Wiese ,jeder Baum befindet sich nur dort, da viele Gärtner versuchen alles immer genügend zu bewässern, es ist einfach die Wüste. Von der Freundlichkeit hingegen, bin ich immer noch überrascht. Der kleine alte Opi, der uns einfach im Bus eine Mandarine anbietet oder die Familie die mir netter Weise ohne Aufforderung hilft wie ich nun nach Hause komme.


Mein Faszination gilt immer noch den Tiendas, über die ich noch nicht soviel erzählt habe. Entweder gibt es hier große Einkaufszentren, wo es dann gleich mal alles gibt oder in den meisten Straßen überall befinden sich kleine Tiendas. Man könnte sie mit einem Kiosk in Deutschland vergleichen, jedoch würde das ihrer wichtigen Existenz nicht gerecht werden. Denn in diesen Tiendas gibt es einfach alles was man so braucht. Ob es jetzt eine Glühbirne, Streichhölzer ( Feuerzeuge sind hier nicht so verbreitet) oder einfach nur Schokolade oder Obst ist. Der Clou dabei, es ist nicht teuerer. Diese Tiendas und zahlreiche mehr, die dann spezielle Sachen anbieten gibt es überall. Ich frage mich immer, wie soviele Läden und Restaurants überleben können, soviel kaufen kann man dann doch nicht. Genrell ist es hier praktisch unmöglich Hunger zu haben. Etwas zu essen geht praktisch überall. Es gibt zahlreiche Stände die über Sandwiches bis hin zum beliebten Huhn mit Reis alles anbieten. Während den Busfahrten kommen immer Menschen rein und verkaufen Keckse und Schokolade. Obststände und Milchreis sind auch sehr oft zu sehen, leider ist der Milchreis so lecker, jedoch hab ich mir das letzte Mal, wahrscheinlich davon meine Magengrippe geholt.
Bin ich in Deutschland noch regelmäßig ausgerastet, wenn ich länger als 20 Minuten Bus fahren musste, ist dies hier irgendwie kein Problem. Alles dauert hier etwas länger,denn diese Stadt funktiniert halt nur mit Bussen und Taxis und ist einfach riesig. Deshalb verspüre ich irgendwie keine Ungeduld. Ich lese oder beobachte einfach die Menschen. Diese Gelassenheit verblüfft mich, jedoch ist das es mit dem Zeitgefühl auch nicht wirklich so mein Ding. Ich kann oftmals nicht sagen,ob ich jetzt eine halbe oder ganze Stunde gefahren bin. Denn ich habe hier einfach auch keine Termine die ich unbedingt einhalten muss. Ich weiß auch selten das Datum.
Desweiteren habe ich eine ziemlich Vertrauen in die Busse entwickelt. Ich schaue auf die Schilder, setze mich rein und hoffe das es schon richtig sein wird. Klar, hab ich mich schon verfahren, aber aussteigen und ein Taxi nehmen geht immer! So richtig Angst hab ich langsam nicht mehr, es ist aber auch angenehm,meistens fährt ein Bus durch und ich muss nicht tausend mal umsteigen.
In den letzten Tagen musste ich zwar sehr viel arbeiten ( Freitag 7.30- 20 Uhr, Samstag 8-18 Uhr) jedoch war ich andererseits auch sehr aktiv. Ich habe mich am Donnerstag mit einer anderen Freiwilligen getroffen,. Wir haben den Nachmittag zusammen verbracht uns Barranco angeschaut und einen Kaffee am Meer getrunken. Abends bin ich dann selbstständig zu den anderen ins San Cristoferus, habe mich zwar etwas verfahren, bin trotzdem angekommen. Nach einem gemeinsamen Essen sind wir feiern gegangen und es hat mich so an Kellerabende erinnert. Nach nur einer Stunde Schlaf musste ich dann morgens eine Stunde nach San Juan zur Arbeit fahren. Ich habe den Tag tapfer durchgehalten, auch wenn ich etwas im Eimer war.Jedoch fühlt sich mein Leben hier langsam normaler an, wie zu Hause halt auch.
Heute (Montag) war ich nach der Arbeit mit einer Freundin in Lima Centro verabredet. Wir sind nach Miraflores gefahren und haben uns mal ein wenig umgesehen und verzweifelt nette kleine Gassen und Cafes gesucht. Leider bis jetzt Fehlanzeige. Irrgendwie gibt es hier nur eine Restaurant-Kultur. Wir sind dann letztendlich im Starbucks gelandet (viel billiger). Doch am Ende fanden wir dann noch eine kleine nette Bäckerei zum sitzen. Jedoch festigt sich mein Verdacht, dass es kleine Gassen etc. hier nicht gibt. Alles liegt an lauten, verkehrsstarken Straßen. Es gibt Einkaufzentren vom feinsten, jedoch fehlen nette kleine Gassen mit Charme. Lima ist also für mich bis jetzt eine sehr einseitige Stadt. Der Blick über den Pazifik und der Sonnenuntergang hat uns dann doch etwas besänftigt.
Gestern (Sonntag) kam ich dann endlich mal raus aus Lima. Nachdem ich Freitag und Samstag so viel gearbeitet habe, fuhren wir vom San Cristoferus aus nach Pachacamac, eine Stadt außerhalb von Lima. Schon alleine die Fahrt hat sich gelohnt. Die Landschaft veränderte sichs schon innerhalb von Lima. Die Berge wurden Grün und es gab Bäume, klingt jetzt vielleicht blöd, aber Bäume und Grün ist eines der Sachen ,die ich hier sehr vermisse. Naja Pachacamac ist eine kleine unspektakuläre Stadt, jedoch besitzt sie alte Inkaruinen. Wir hatten perfektes Wetter. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Es war deutlich wärmer als in Lima und wir standen in der richtigen Wüste. Wir wanderten bis zum Sonnentempel auf einem Berg, wo wir bis zum Meer schauen konnten. Es war ein toller Ausblick!
Danach fuhren wir noch zum Meer und aßen mal zur Abwechslung Huhn mit Pommes... Der Strand war eher ernüchternt. Staub, Teer und Müll entstellten die tollen Wellen und den Blick auf den Horizont.
Blad mehr !

Mittwoch, 14. September 2011

Vier Wochen Peru


Tja, vier Wochen. Nun ist mein Zimmer gefliest,bewohnbar, die Arbeit läuft gut und ich warte jetzt nur noch auf die ersten Erkundungen von Peru.
Letzte Woche dachte ich im einen Moment noch " Hach, wie gut, das Essen ist so lecker und ich hatte noch keine Probleme mit dem Magen..." Und Zack, da war die erste Magengrippe. Ich hab es überstanden, aber mein Wochenende war etwas beeinträchtigt.
Samstagabend war ich in einem typisch, peruanischen Abendprogramm. In einem großen Saal, bei Chicharron und einem Bier genoss man peruanische Tänze und Musik. Ich fand es total schön und interessant, jedoch war ich hundemüde. Die intensiven, bunten Farben der Kostüme waren trotzdem beeindruckend.
Sonntag empfing ich dann Gäste in San Juan und zeigte ihnen meinen Block :) Ich war etwas erleichtert, als sie mir beim Anblick meines noch nicht gefliesten Zimmers bestätigten, dass ich mich nicht anstelle. Denn dieses Gefühl hatte ich zwischendurch, jedoch der Mensch ist einfach ein Gewöhnungstier, die Umstände sind normal für mich geworden, nur dieser Staub ist einfach überall und ziemlich nervig. Danach folgte mein allwöchentlicher Besuch im San Cristoferus um etwas mit den anderen Freiwilligen zu chillen.
Eigentlich hatte ich meinen ersten Trip raus aus Lima geplant, jedoch wurde er gestern gekänzelt. Samstag muss ich leider arbeiten, ich war ziemlich sauer, denn ich bin so gespannt wie es außerhalb von Lima aussieht. In zwei Wochen habe ich eine Woche frei und plane gerade einen Trip in den Regenwald. Das Lesen in meinem Reiseführer überfordert mich regelmäßig, da es einfach soviel zu sehen gibt
Von Tag zu Tag wird das Wetter besser. Auch wenn es Abends wieder kalt wird, ist es tagsüber oft schon sehr war, Frühling halt. In dieser Woche bekomme ich eine Schürze für die Arbeit, sie wird extra geschneidert. Klingt vielleicht etwas komisch, aber die hat wirklich einen Sinn. Die Arbeit im Kindergarten ist nicht die sauberste, es schon die Klamotten und beugt 'Rotz' und Dreck vor. 
Ich kann mich momentan nicht retten vor kleinen Näharbeiten. Mach mal hier 100 Zwerge, mal hier 100 Beutel für Edelsteine. Ich habe die letzten drei Tage bis 17 Uhr gearbeitet, morgen und Freitag aber nur bis 14 Uhr, etwas entspannter. Dienstag und Freitag ist mal wieder eine Reunion ( Konferenz), das nervt etwas, jedoch langsam fühle ich mich im Kindergarten einfach wohl, nicht nur als Gast, sonder irgendwie ein wenig heimisch.
Heute nach einem Einkauf in der Metro, quetschte ich mich mal wieder in einen wie immer viel zu vollen Bus und mir kam der Gedanke von Bewunderung, dass diese riesige 8 Millionenstadt ohne eine U-Bahn, ohne Zug, allein mit Bussen und Taxis funktioniert.
Wahrscheinlich fragt ihr euch, wie es mit meinem Spanisch läuft. Genauso wie meine Laune manchmal hier, schwankt es. Für vier Wochen läuft es schon ganz gut, ich verstehe immer mehr und kann besser, also fehlerfreier reden, jedoch in manchen Momenten finde ich es einfach ärgerlich, dass ich jetzt etwas nicht genauso sagen kann, wie ich es will, denn das dauert noch ein wenig. Generell denke ich viel nach, da ich mich ja nicht soviel mitteile, Lese viel, gucken kein Fernsehen oder andere Sachen. Es läuft nur Schmarn, genauso haben die es hier nicht so drauf mit dem Kuchen, genauso mit fast allem Süßen. Zum Beispiel Yoguhrt, alles viel zu süß. Ich bin froh, dass meine Gastmutter auf Ökosachen steht, der Yoghurt schmeckt wenigstens normal, ich werde bald ihre Quellen zum ökologisch hergestellten Yoguhrt und Brot ausnutzen. Momentan sehne ich mich nach einem dunklen Saatenbrot. 
Bald mehr! 



 San Cristoferus, das Hauptgebäude
 Elli, Acy, Laura
 Ich, Lisa, Alessa
 Aljaber, er spielt mit der Kamera
 Ich weiß ja, dass man kein Lieblingskind haben soll....aber Carlitos ist einfach zu süß...


 Sayuri, ein kleiner Sonnenschein

Freitag, 2. September 2011


Nun endlich ein paar Bilder, auf expliziten Wunsch meiner lieben Katja. Davor habe ich noch einen neuen Eintrag verfasst.



Der Blick aus meiner Tür

Mein Haus...rechts ist meine Tür und eigenes Bad
Kindergarten, gradeaus durch ist meine Gruppe...
Das Hauptgebäude...
Der Eingang...

 Der Hauptplatz im Zentrum von Lima

 Meine kleine süße Gastschwester Cielo ( spanisch: Himmel)
 Im Kindergarten. Eine große Tafel für eine Geburtstagsfeier
 Ebenfalls für den Geburtstag hergerichtet
 Die Küche bei mir zu Hause
Der Blick vom ersten Stock auf das Dach unseres Hauses und die Straße

....

Endlich Freitag! Ich komme gerade von der Arbeit,aber ich muss um 18 Uhr nochmal hin, die Konferenz ruft.
Ich fühle mich immer besser. Fahre alleine Bus und war gestern auf dem kleinen Markt in meinem Viertel. Es fühlt sich einfach gut an etwas freier und flexibler zu sein. Meine Familiensituation ist nun auch besser. Ich bleibe bei meiner Familie, aber mein Zimmer wird etwas renoviert. Jedoch habe ich mich auch schon mit der Zeit so daran gewöhnt, dass mir der Standard nicht mehr so auffällt. Ich bekomme Fliesen, da ich den Betonboden nicht wirklich gerne habe und kaufe mir noch allerlei (Spiegel, Nachttisch, Bilder...).
Ich bin froh und erleichtert, dass es jetzt endlich entschieden ist, vorallem da mir meine Gastfamilie schon sehr ans Herz gewachsen ist! Meine kleinen Gastschwestern begleiten mich auf Schritt und Tritt. Nach der Konferenz fahre ich nochmal zum San Cristoferus nach Lima, die anderen Freiwilligen besuchen. Am Dienstag war ich ebenfalls in Lima Centro und haben meinen ersten Alpackapulli+ Socken erstanden. Genauso stolz bin ich auf mein erstes peruanisches Handy. Es ist schwarz gelb und erinnert mich immer schön an den BVB. Es ist zwar das einfachste vom einfachsten, hat aber trotzdem umgerechnet nur schlappe 15€ gekostet, mit Sim versteht sich.
Im folgenden Teil hab ich einfach mal ein paar Eindrücke zusammengestellt. Es gibt zwar noch sehr viele mehr, jedoch muss ich glaube ich, noch ein wenig warten, bis ich berurteilen kann, was typisch peruanisch ist.

Über Flieshosen:
Ich bin ja noch nicht wirklich durch den Style der Peruaner durchgestiegen, jedoch faellt auf, dass der Jogginganzug gefaellt. Was bei uns als "assi" bezeichnet wird, ist hier der Renner. Besonders Flieshosen, die mich voellig faszinieren. Kunterbund ist es universal einsetzbar. Zum Schlafen zum Chillen, zum Arbeiten und fuer ein Date.
Über das kalte Wasser:
Noch mag es es fuer mich eine riesen Umgewoehnung sein, aber schon bald, in den heissen Sommertagen werde ich das kalte Wasser zu schaetzen wissen ( und die duenne Isolierung). Generell ist hier heisses Wasser aus dem Hahn eher eine Seltenheit. So wird it dem kalten Wasser geputzt, gewaschen und geduscht. In Deutschland war eine kalte Dusche am morgen ein Horrorszenario, jedoch hier in Peru rede ich mir ein, dass es super fuer meine Abwehr ist.
Über die Busse:
Bis jetzt ist mir aufgefallen, mit Frabe wird hier nicht gegeizt. Sei es bei den aermsten Haeusern oder bei den Bussen. Alles ist bunt. Ziemlich praktisch, so merke ich mir einfach die Farben, mit denen ich nach Hause fahre. Das Bussystem ist fuer unsereins, die ordentlichen, puenktlichen Deutschen sehr fremd. Man geht aus der Haustuer und wartet bis der Bus kommt mit dem man fahren moechte. Einfach winken und einsteigen. Spaeter gibt man einem Geldeinsammler das Geld, was eine Strecke kostet, dass muss man wissen.
Nix da Stationen und Plaene, klappt auch so. Ich zahle fuer eine Fahrt zum Kindergarten (was bei uns eine Kuzstrecke waere ) 0,50 Sol. Circa 14 cent!!
Es gibt grosse und viele kleine Busse. Ich ecke meistens mit dem Kopf an die Decke.
Wo wir schon beim naechsten Thema waeren.
Über meine Rueckenschmerzen:
Kein Sport und die schrecklichen kleinen Stuehle und Tische im Kindergarten machen meinem Ruecken etwas zu schaffen. Mal abgesehen, dass mein tolles, geniales Bett zu Hause steht.
Über die Fruechte:
Ich habe das Glueck, dass meine Mutter, im Gegensatz zu vielen anderen Peruaner, nicht so gerne Fleisch isst, aber dafuer sehr viel Obst und Gemuese. Sie kocht nicht so gerne und deswegen gibt es nicht wie prophezeit jeden Tag Reis und Huhn. Ich denke ich werde nach einem Jahr immer noch nicht alle Fruechte kennen die es hier gibt. Sie bietet mir oft etwas an was cool aussieht. Bis jetzt hat mich aber noch nichts so wirklich umgehauen. Ich bleibe hier eher beim  Altbewaehrten, denn die Bananen und Mandarinen sind unglaublich lecker.
Über das Hupen:
Ich bin noch nicht durchgestiegen, wozu diese Huperei nutzen soll. Etwas verbessern tut sie auf jeden Fall nicht. Trotzdem wird wahrlos gehupt was das Zeug haelt. Mitlerweile ist es bei mir so, wie bei den Kirchenglocken, ich hoere es schon nicht mehr. Aber anbei muss ich erwaehnen,dass ich jedes Mal ueberrascht bin, dass es bei diesem turbulenten Verkehr, so wenig Unfaelle gibt. Ich meine Anschnallen und Personenbegrenzung sind hier eher unueblich. Da kommt es schon mal vor, dass sich sieben Personen in einem Dreiertaxi befinden.
Über das Taxifahren:
Ach ja, Taxifahren. Es ist unglaublich billig, Anschnallen gibts nicht und man sollte nur mit Muenzgeld zahlen, da manche Taxifahrer ziemlich geuebt sind, deinen Geldschein in einen gefaelschten umzutauschen und zu behaupten, dass er gefaelscht ist.
Über das Spanisch:
Manchmal denke ich, es hat soviele schoene verschiedene Worte fuer einen Begriff und manchmal kommt es mir so vor, als ob sie immer das Gleiche sagen. Der Ausruf fuer Freude: "Das ist ja toll, schoen" etc. ist hier meist "que bonito".
Über den Kindergarten:
Die ersten Tage war ich ziemlich ueberrascht. Es wird geknutscht, geknuddelt und gekuschelt was das Zeug haelt. Es ist allgemein eine sehr herzliche und körperliche Umgangsart. Wenn die Kinder sich streiten muss man sich mit einem Besito entschuldigen. Im ersten Moment, dachte ich: " Oh, die hat aber viele Kinder...". denn die Maetras sagen alle Nase lang "Mi Hija, mi Hijo", was soviel heißt wie: "meine Tochte, mein Sohn". 'Mi amor' und 'mi corazon' ist auch sehr beliebt (Mein Liebe, mein Herz).
In manchen Minuten denke ich, es ist immer das Gleiche und einen Lerneffekt habe ich auch noch nicht festgestellt. Dann vergesse ich, dass diese kleinen Persönchen noch Kinder sind. Ich frage mich auch: "Warum tut er das jetzt? Anders wäre es doch deutlich einfacher..." Oder "Nicht schon wieder, dass hatten wir doch gestern schon..." Nun, aber das ist das faszinierende. Diese Kinder haben einen Elan und eine Fantasie, die für uns oft nicht verständlich erscheint. Doch die Geduld zu haben, sich der Fantasie und Denkweise zu öffnen, ist manchmal etwas schwer. Dann werde ich innerlich auch mal bockig.
Über Salz und Zucker:
Zucker ist hier ebenfalls sehr sehr beliebt. Nicht nach meinem Geschmack, alles viel viel zu süß. Ich habe auch noch nicht wirklich eine Bäckerei gefunden (außer im Kindergarten), wo der Kuchen und das Brot richtig lecker sind. Dagegen schmacked mir das Salz in der jeder Butter sehr!
Über Aljaber:
Aljaber ist ein Kind aus meiner Gruppe. Er hat einfach einen gesonderten Absatz verdient, denn er hat mir heute meine erste Ohrfeige verpasst. Nein nicht nur deswegen. Ich verbringe die meiste Zeit in der Morgengruppe mit ihm. So wie ich es verstanden habe, wurde er früher von seinem Vater geschlagen und braucht deswegen mehr Zuwendung und fast eine 'Eins-zu-eins' Betreuung. Er ist sehr anstrengend, vorallem für meinen Rücken.
Er kann in der einen Minute total lieb und süß sein, sich an dich lehnen und du denkst: "der kann doch keiner Fliege etwas zu Leide tun....". Im nächsten Moment rastet er völlig aus und schlägt schmerzhaft um sich. Generell möchte er immer das, was gerade nicht ansteht. Also wenn es heißt Stuhlkreis, dann möchte er Spielen und wenn Spielzeit ist möchte er Händerwaschen, jedoch wenn die Zeit fürs Händewaschen ist, möchte er Spielen.
Um ihn dann irgendwie zu bewegen, hilf viel reden nicht wirklich, einfach tragen, ziehen was das Zeug hält. Jedoch einfacher gesagt als getan. Der Kleine hat nämlich etwas Übergewicht und hat genau raus wie er sich besonders schwer macht. Wenn er völlig ausrastet, dann schlägt und kneift er. Dann weint er ne Runde und danach guckt er mich mit seinen großen, braunen Augen an und gibt mir einen Kuss, als ob nichts gewesen wäre. Er stellt mich vor viele kleinen Geduldsproben über den ganzen Tag verteilt.

Bald mehr, liebste Grüße