Meine Lieben,
entschuldigt die lange Abwesenheit! Ich war leider in den letzten Wochen sehr beschaeftigt und konnte mich deswegen nicht melden.
Aber, dass heisst gar nichts. Ich habe naemlich bei jedem Blick auf meinen Kontostand an euch gedacht, schmunzeln muessen und mich jedes Mal sehr gefreut. Ueber jede einzelne Spende, bei 5 Euro angefangen.
Ich habe diesen Artikel hier veroeffentlich, euch um Hilfe gebeten um irgendetwas zutun. Eine Geste fuer meine Gastfamilie. Ich habe keinerlei Erwartungen gehabt, da es mir weniger um die Summe als um die Geste ging. Aber das Endergebnis, die Summe hat mich regelrecht umgehauen.
Zusammen sind es jetzt 720 Euro. Unfassbar, ich habe mich so gefreut und war sehr gluecklich ueber die vielen Freunde, als auch Leser auf die ich zaehlen kann.
Vielen, vielen Dank. Ich denke, ich kann meine Begeisterung und meine Dankbarkeit schlecht in Worte fassen, aber das werde ich nicht so schnell vergessen und euch auch noch einmal persoenlich umarmen.
Einen Montagmorgen kuendigte ich dann ein Gespraech am Mittwoch bei meinen Gasteltern an, was sie schon etwas verwunderte, aber es ist eher schwierig die beiden in Ruhe zusammen zu erwischen.
Meine beiden Gasteltern hatte gleich die Vermutung, dass ich mich verheiraten moechte. Damit konnte ich dann nicht dienen. Jedoch, das hatten sie nicht erwartet. Zuerst ein wenig sprachlos, wussten sie erstmal garnicht was sie sagen sollten. Denn 940 Dollar, ist hier eine sehr stolze Summe. Sie waren sehr perplex und unheimlich geruehrt. Mein Gastvater konnte nicht viel sagen und verkniff sich die Traenen in den Augen. Meine Gastmutter jedoch, ganz prakmatisch rechnete mit ihrem Taschenrechner um. Ich habe ihnen natuerlich erklaert, dass sie mit dem Geld machen koennen, was sie moechten, aber auch gesagt, dass ich die Idee hatte es fuer die Schule von Marjorie einzusetzen. Rosalia war ganz hin und weg von der Idee. Letztendlich haben wir entschieden, dass das Geld fuer ein Jahr Schule fuer Marjorie eingesetzt werden soll und fuer ein begleitendes Medikament der Radiotherapie fuer Jesus. Der Moment war irgendwie sehr seltsam, da ich auch nicht wusste, was fuer eine Reaktion ich erwarten kann. Ich habe nur die Dankbarkeit in ihren Augen gesehen. Sie haben mir gesagt, ich solle allen meinen Freunden einen ganz lieben Dank ausrichten. Ich koennte mich sehr gluecklich schatzen solle viele tolle Menschen in meinem Leben zu haben, auf die ich mich verlassen kann.
Und ich kann euch die gute Nachricht ueberbringen, dass es Jesus schon besser geht. Vor zwei Wochen wurde sein Gehirntumor operiert und seid einer Woche ist er wieder zu Hause. Es sind nur kleine Schritte und wer weiss, wie es die naechsten Tage, Wochen und Jahre weitergeht. Ich fuer meinen Teil habe hier etwas ganz schwieriges, aber auch lehrreiches erfahren. Was hier aber den Menschen hilft, dass sie sich mehr von Tag zu Tag hangeln, als das sich Horrorszenarien fuer die Zukunft auszumalen. Eine Umgangsweise, von der ich mir vielleicht manchmal eine Scheibe abschneiden koennte.
Und sonst so. Ich habe noch drei Wochen zu arbeiten und so rueckt der Abschied immer naeher. Ich schwanke zwischen Wiederkommensfreude und Abschiedstrauer. Ich versuche noch alles mitzunehmen was geht und die letzten Tage zu geniessen.
In diesem Sinne, verabschiede ich mich auch schon wieder.
Fuer mich ist mein Rueckkehr so praesent und nah, dass ich es meist nicht mehr fuer noetig halte zu schreiben, denn viel einfacher und schoener sind doch Gespraeche.
Nehmt es mir nicht uebel.
Ich schicke euch ganz viele liebe, vermissende und dankende Gruesse.
Bis ganz bald, Luisa